Mental Load – was ist das zur Hölle? Hast du es schon einmal in einer Mama Gruppe gehört, auf Instagram gelesen oder in einem Podcast gehört? Was soll das bitte sein? Was bedeutet Mental Load für Mütter?
Wie fühlt es sich an? Wie stellst du fest, ob du mitten drin steckst und natürlich, was kannst du für dich tun? Lass uns gemeinsam die Antworten auf diese Fragen entdecken und neue Lösungen für den Umgang damit entdecken.
Definition Mental Load
Lass uns dafür mit den Basics starten. Die kurze und knappe Definition von Mental Load ist:
„Mental Load bezeichnet die Last der alltäglichen, unsichtbaren Verantwortung für das Organisieren von Haushalt und Familie im Privaten, das Koordinieren und Vermitteln in Teams im beruflichen Kontext sowie die Beziehungspflege und das Auffangen der Bedürfnisse und Befindlichkeiten aller Beteiligten in beiden Bereichen.“ (Quelle: Equal Care Day)
Nachdem die Definition von Mental Load damit geklärt ist, lass uns mal genauer aufdröseln, was das im Einzelnen wirklich bedeutet.
Bedeutung Mental Load
Mental Load bedeutet grob übersetzt nichts anderes als eine geistige Überlastung. Doch wodurch kommt diese Überlastung zustande?
Diese Überlastung entsteht durch eine wahnsinnig hohe Komplexität und Anzahl einzelner Komponenten. Mental Load umfasst all die kognitiven Anforderungen, die du brauchst um Aufgaben und Verantwortlichkeiten zu bewältigen. Das heißt, du musst dich an Aufgaben erinnern, Entscheidungen treffen, Prioritäten setzen, planen, durchführen und koordinieren. Doch das ist noch nicht alles, denn auch die emotionale Belastung, die Sorge um das Wohlbefinden und das Wahrnehmen der Bedürfnisse aller zählen noch dazu.
Mental Load ist insbesondere dann belastend, wenn du als Mensch mehrere Rollen innehast. Und das sind bei Müttern nun einmal sehr viele, deshalb ist der Mental Load für Mütter besonders hoch. Zusätzlich kommt hinzu, dass du dich für all diese Aufgaben verantwortlich fühlst. Auf Beispiele wie das im Alltag konkret aussieht, gehe ich weiter unten ein.
Tatsächlich ist der Begriff noch gar nicht so alt. Er wurde durch die französische Autorin Emma bekannt und geprägt. Sie konnte das Thema in Comics deutlich machen und auf das Simpleste herunterbrechen. Nach dem Erfolg in Frankreich wurde es dann auch in die deutsche Sprache übersetzt. Seitdem wird das Thema immer präsenter und in der Medienwelt weiter verbreitet. Auch dank einiger Mama Bloggerinnen, die sich stark damit auseinander gesetzt haben. Vielleicht kennst du die eine oder andere davon.
Ursachen von Mental Load bei Müttern
Ganz allgemein: Es gibt viele Ursachen für Mental Load. Unter anderem können diese ihren Ursprung haben in:
- Arbeit
- Familie und Haushalt
- Gesellschaftliche Erwartungen
- Technologie
- Gesundheitliche Probleme
Bei Müttern liegt die Ursache von Mental Load häufig darin, dass nicht nur ein Bereich der eben genannten auf sie einströmt, sondern oftmals alle auf einmal. Der Begriff Mental Load an sich wurde in den 1970er Jahren benannt, als man das erste Mal verschiedene Berufsgruppen in Studien untersucht hatte, die im Zusammenhang mit Stress und deren Auswirkungen standen. Es stand also im Erwerbsarbeit Kontext.
Das bedeutet, in der Arbeitswelt waren die mentalen Herausforderungen und Stress schon viel eher bekannt, als im häuslichen Umfeld. Der Zusammenhang Mental Load und Mütter wurde nicht benannt. Und ich denke, das zeigt genau wo die Ursache des Problems liegt. Es wird von Müttern vieles automatisch vorausgesetzt („Mütter wissen immer wo alles ist und was es zu erledigen gibt“), während es im Arbeitskontext viel eher als problematisch angesehen wird.
Welche Mental Load Symptome gibt es?
Wenn der Mental Load bei dir als Mutter immer mehr Raum in deinem Leben einnimmt und du für dich keinen Ausweg findest, wirst du sehr wahrscheinlich bestimmte Symptome entwickeln.
Diese können auftreten als:
- Körperliche Symptome wie Kopfschmerzen, Migräne, Verspannungen, höhere Infektanfälligkeit, Verdauungsbeschwerden, Rückenschmerzen
- Psychische Symptome wie Aggressionen, Niedergeschlagenheit, emotionale Erschöpfung, Schlafstörungen, innere Unruhe, emotionales Essen, Energielosigkeit
- Kognitive Symptome wie Vergesslichkeit, Konzentrationsstörungen, nicht abschalten können, Gedankenkreisen
Manche Symptome können zu Beginn nicht so deutlich erkennbar sein. Treten einige der Symptome bei dir häufiger auf, können sich daraus schwer wiegende Erkrankungen wie Depressionen, Panikattacken oder Burnout entwickeln.
Um das zu vermeiden und deine „innere Kündigung“ an dein Familienleben nicht auszusprechen, schauen wir im weiteren Verlauf des Artikels, was du konkret als Mutter bei Mental Load für dich tun kannst.
Liebe Claudia,
du sprichst hier ein notwendiges Thema an, denn laut ICD-10 gibt es gar (noch) gar keine entsprechende „Burnout“. Und in der ICD-11 zumindest keine, die Mütter berücksichtigt. Hier wird es erstmals überhaupt klassifiziert und nur für „Berufstätige“. Demnach können ausschließlich berufstätige Mütter erkranken. Umso wichtiger, dass Beiträge wie deiner auf das Dilemma aufmerksam machen!
Alles Liebe für dich und deine Arbeit weiterhin.
Andrea
Ich danke dir für deine Ergänzung und dein Feedback liebe Andrea!