Fühlst du dich als Mutter mit den Nerven am Ende? Dann schon mal vorab: Damit bist du nicht allein.
Jede einzelne Mutter hat dies schon einmal erlebt und gefühlt. Wichtig ist, was du jetzt für dich tun kannst. Das erfährst du in diesem Artikel oder wenn dir Anhören lieber ist: In dieser Podcastfolge.
Bist du als Mutter mit den Nerven am Ende?
„Ich weiß gar nicht, wie ich es beschreiben soll. ich weiß einfach nicht, wo mir der Kopf steht.„, sagte eine Mama zu mir in unserer Zusammenarbeit. „Ich habe das Gefühl, dass ich eine schlechte Mama geworden bin. Ich könnte nur noch heulen. Ich bin am Ende und weiß nicht mehr weiter.“
Und damit ist sie nicht die Einzige. Viele Frauen fühlen sich in ihrem Alltag mit den Nerven am Ende und gleichzeitig dadurch als schlechte Mutter. Doch was heißt das genau und vor allem, was kannst du konkret tun, wenn du oder deine Partnerin einen Nervenzusammenbruch erleidet? Darum geht es in diesem Artikel.
Was ist ein Nervenzusammenbruch?
Erstmal ganz allgemein: Ein Nervenzusammenbruch ist eine akute Belastungsreaktion auf eine psychisch extrem belastende Situation. Du erkennst einen Zusammenbruch daran, dass er sich oftmals mit plötzlichem Zittern, Weinkrämpfen, Herzrasen, Schwitzen, Wutausbrüchen oder Panikattacken zeigt. Doch auch Abwesenheit und Teilnahmslosigkeit können ein Ausdruck eines Nervenzusammenbruchs sein.
Jetzt denkst du vielleicht: Hmm, ich bin als Mutter mit den Nerven am Ende, aber einen Nervenzusammenbruch habe ich nicht. Ich habe doch schließlich keine akute Belastungssituation. Ich bin halt Mutter.
Auch wenn du vielleicht noch keinen akuten Nervenzusammenbruch erlitten hast, kann es trotzdem sein, dass du dich in einer sehr belastenden Situation befindest. Denn schwache Nerven entstehen nicht von heute auf morgen, sondern sie schleichen sich ein.
Mutter zu sein, ist eine der anspruchsvollsten und lohnendsten Aufgaben, die es gibt. Es gibt jedoch auch Zeiten, in denen die Anforderungen und Belastungen des Mutterseins dazu führen können, dass du dich als Mutter mit den Nerven am Ende fühlst. Und deshalb ist es wichtig, zu erkennen, dass es völlig normal ist, sich manchmal überfordert oder gestresst zu fühlen. Es ist verdammt schwierig, alle Aufgaben zu jonglieren und dabei auch noch auf die eigenen Bedürfnisse zu achten.
Der Mama Meltdown
Und dann passiert es durch all die Anforderungen, Verantwortungen und Überforderungen als Mama: Du erleidest den Mama Meltdown, bei dem der letzte Rest deiner Selbstbeherrschung verloren geht.
Ein Nervenzusammenbruch, egal wie groß oder klein, bei dem dir alles zuviel wird und du um dich wütest. Und dich natürlich im Nachhinein voller Schuld, Scham und Reue mit einer riesigen Portion Versagen zurücklässt. Das schlechte Gewissen als Mama lässt grüßen.
Ich sehe und fühle dich in deiner Verzweiflung. Und möchte dich virtuell in den Arm nehmen und dir sagen: Jede Mutter hat dies schon erlebt. Und es ist nicht deine Schuld.
Woher kommt dieses Gefühl „Genervt“?
Es hat mit der eigenen permanenten Überreizung und Anforderung zu tun. Deine Sinne nehmen ununterbrochen Reize auf und senden diese an die Hauptzentrale: Dein Gehirn. Das bedeutet, jeder Stimulus von Außen strömt permanent auf dich ein.
Das geht von „Der Zettel im Pullover kratzt“ über „meine Kids sind zu laut“ bis hin zu „das Licht ist so grell“. Durch diese Reizung und Stimulierung von Außen ohne genügend Möglichkeiten, sie zu verarbeiten, wirst du mürbe und leichter angreifbar. Also genervter.
Und je mehr solcher Momente entstehen, umso größer wird das Gefühl, als Mutter mit den Nerven am Ende zu sein. Und dann wirst du zur Mutter, die kurz vorm Durchdrehen steht.
Das Spannende ist: Die Überreizung bis hin zum Burnout hat nichts damit zu tun, wie alt deine Kinder gerade sind, sondern wie du in der Lage bist dich selbst zu regulieren.
Beispiel aus dem Alltag
Manchmal hilft es, sich eine konkrete Situation genauer anzuschauen und es aus dem Blickwinkel einer guten Freundin anzuschauen.
Was würdest du ihr sagen, in folgendem Szenario – in der sie sich als Mutter mit den Nerven am Ende fühlt?
„Ich hatte die letzte Woche so viel Stress an der Arbeit, es war der Horror. Und als ich gestern nach Hause kam, war ich total erschöpft und gestresst. Du weißt ja wie das ist, Kind aus dem Kindergarten abholen und das hat mir die Hölle heiß gemacht, weil es auch einen anstrengenden Tag hatte. Zuhause hat mein anderes Kind gewartet und keine Lust Hausaufgaben zu machen.
Der Haushalt sah aus als wäre eine Bombe eingeschlagen und alles lag rum. Mal ehrlich, wie soll ich in so einem Saustall noch das Abendessen kochen? Der kleine zerrte an mir und wollte spielen und ich wollte doch einfach nur meine Ruhe. Ich hab nur noch gedacht: Lasst mich einfach in Ruhe, ich kann nicht mehr. Mir ist alles zuviel. Aber du kennst das ja, natürlich durfte ich mich nicht eine Minute hinsetzen.
Und da ist es dann passiert: Ich hab geschrien, gezittert und Sachen durch die Gegend geworfen. Es war furchtbar. Ich habe einfach das Gefühl, dass ich alles falsch mache. Nicht mal zu meinen Kindern kann ich liebevoll sein. Ich habe einfach versagt.„
Was denkst du, hat sie versagt oder ist sie einfach nur überreizt und überfordert? Ist sie als Mutter mit ihren Nerven am Ende, weil es einfach zuviel ist?
Ich denke ja. Deshalb, wenn du diese Gedanken kennst oder einen Mama Meltdown hattest, sei liebevoll zu dir selbst und strafe dich nicht ab. Dein Alltag ist anstrengend genug.
Mit den Nerven am Ende wegen dem Kind?
Liegt es also an deinem Kind, dass du mit den Nerven am Ende bist?
Sind wir ehrlich, es gibt viele Situationen, in denen der Mama Alltag herausfordernd ist, weil du dich um deine Kinder kümmern musst.
Stellt dir nur die Situation vor, wenn dein Kind krank ist und du zu allem Übel vielleicht auch noch.
Oder die Tatsache, dass dein Baby viel weint, wenn es beispielsweise eine Anpassungsstörung nach der Geburt hatte oder du erschöpft und energielos bist, weil sich dein Schlafrhythmus komplett verändert. Das sind Herausforderungen, die an dir und deinen Nerven zehren.
Doch ist dein Kind daran Schuld? Nein.
Und du bist es auch nicht. Es sind die Umstände, die das Leben gerade mit kleinen, aber auch großen Kindern herausfordernd machen.
Und die können wir zwar nicht alle verändern, aber einige im kleinen schon. Welche das sind? Das zeige ich dir weiter unten.
Was tun, wenn du als Mutter mit den Nerven am Ende bist?
Du hast also jetzt gesehen, du bist nicht damit alleine, wenn du dich als Mutter mit den Nerven am Ende fühlst. Doch das entscheidende ist, es muss so nicht bleiben!
Der wichtigste Schritt zuerst: Rede darüber und suche dir Unterstützung. Mach es nicht mit dir selbst aus und friss es nicht in dich hinein. Rede mit deinem Partner, deiner besten Freundin oder deiner Mama darüber, dass du dich überfordert fühlst. Es ist kein Versagen. Vielleicht ist es auch der richtige Weg, dass du dir professionelle Hilfe suchst, damit du deine Gedanken und Gefühle neu sortieren kannst. Wenn du möchtest, bin ich für dich an deiner Seite. Dafür kannst du dir gerne ein kostenfreies und unverbindliches Glücksgespräch holen, bei dem wir gemeinsam schauen, was dir aktuell in deiner Situation gut tu.
Schaut gemeinsam, welche Unterstützung und Hilfe es geben kann, damit du auf dich selbst acht geben kannst. Denn es ist wichtig, dass du Raum und Zeit für dich bekommst.
Deshalb habe ich hier für dich einige Tipps, was du tun kannst, um aus der Situation wieder herauszukommen.
10 Tipps, um dich als Mutter nicht mehr mit den Nerven am Ende zu fühlen
1. Achte auf das, was du isst und zu dir nimmst.
Denn deine Nahrung hat einen sehr großen Einfluss auf deinen Energiehaushalt und deine Stimmung. Du musst jetzt nicht immer vegan und nur Gemüse kochen, aber versuche regelmäßig auf deinen Vitaminhaushalt zu achten und nicht nur Fertiggerichte zu essen.
2. Bleibe in sozialem Kontakt mit Menschen, die dir gut tun.
Ja, Familie steht für eine Mutter in den meisten Fällen an erster Stelle, aber deine Freundinnen sind ein wichtiger Ausgleich zu deinem Familienalltag. Denn sie geben dir eine Möglichkeit, das Leben aus anderen Blickwinkeln zu betrachten und dich selbst mehr als nur Mutter zu sehen.
3. Entschuldige dich, wenn es notwendig ist.
Wenn du einen Nervenzusammenbruch hattest oder dich fühlst, als wärst du als Mutter mit den Nerven am Ende ist eine der häufigsten Sachen, dass du dich obendrauf noch schuldig fühlst. Das ist jedoch weder für dich noch für deine Familie hilfreich. Sprich lieber offen über die Situationen und entschuldige dich, falls du über reagiert hast. Das entlastet dich und dein Gegenüber.
4. Achte auf deine Emotionen.
Du bist permanent fremden Emotionen, vor allem die deiner Kinder ausgesetzt. Lass sie gehen und nimm sie nicht als deine an. Nimm dir Zeit für deinen eigenen Emotionen und gib ihnen einen Raum. Weine, wenn es hilfreich für dich ist. Boxe deine Aggressionen heraus, wenn es dich entlastet.
5. Nutze Entspannungstechniken
Techniken wie Progressive Muskelentspannung oder Autogenes Training. Diese Techniken können dir helfen, deinen Stress im Körper abzubauen und dich selbst besser zu spüren.
6. Bewege dich mehr in deinem Alltag.
Dies hilft deinem Körper notwendige Hormone zu produzieren und dich gleichzeitig in einen „Flow Zustand“ zu bringen. Deine Emotionen können so besser abfließen und es entsteht anderen Menschen gegenüber kein Schaden. Probiere Yoga, Spazieren gehen oder Joggen aus.
7. Nutze die Macht deiner Vorstellungskraft.
Mithilfe von Visualisierung, Meditation oder geführten Traumreisen kannst du für einen Moment der Realität entfliehen und Entspannung sowie die Produktion von positiven Gefühlen erleben.
8. Schaffe dir für dich passende Routinen und plane Zeit für dich alleine an.
Ja, der Alltag mit Familie ist oftmals voll gepackt mit Terminen oder Aufgaben, die zu erledigen sind. Hinterfrage, was für euch wirklich notwendig ist und schaue, ob du den Tag so gestalten kannst, dass sich neue und angenehme Routinen entwickeln.
9. Binde deine Kinder mit in die täglichen Aufgaben ein.
Der Grund warum wir oftmals als Mutter mit den Nerven am Ende sind, ist die unendliche lange To Do Liste. Doch wer sagt, dass du alles alleine abarbeiten musst? Je nach Alter deines Kindes, könnt ihr vieles gemeinsam tun oder du kannst auch Aufgaben abgeben.
10. Setze mit deinem Partner Prioritäten neu auf.
Ihr seid gemeinsam Eltern und du bist nicht alleine für alles verantwortlich. Denn dann lässt der Mental Load nicht lange auf sich warten. Sprecht gemeinsam, wie ihr euch gleichberechtigt fühlen könnt und was der jeweils Einzelne braucht. Setzt euch realistische Ziele und holt euch Unterstützung.
Was hilft mir jetzt konkret?
Eins der Einfachsten und gleichzeitig schwierigsten Techniken, die du für dich in stressigen Situationen und vor einem Nervenzusammenbruch nutzen kannst ist das Atmen. Durch die Konzentration auf das Ein- und Ausatmen kannst du deine Herzfrequenz senken und deine Muskeln entspannen.
Puh, das Atmen. Wenn ich jetzt darüber nachdenken, wie es mich früher aufgeregt hat, sobald ich gelesen oder gehörte habe: Na, dann atme doch einfach. Puh. Und genau das ist das Schwierige an der Atmung. Es ist so einfach und gleichzeitig komplex, dass es uns unheimlich triggert. Es klingt doch so lapidar, wieso macht es dich vielleicht auch aggressiv, wenn du es liest?
Unsere Atmung hält uns am Leben. Ganz einfach. Es geschieht einfach, dein Körper steuert es. Ja, du kannst für einige Minuten deine Luft anhalten (je nach Ausdauer), aber dann übernimmt dein Körper wieder.
Wie kann also so etwas natürliches dich stärken und dir helfen? Weil es dich, wenn du es bewusst tust, in deinen Körper zurück bringt und dir hilft bei dir in diesem Moment anzukommen.
Und genau das ist der Punkt: Wir sind es nicht gewohnt, unsere Atmung und vor allem das bewusste Atmen zu trainieren und für uns zu nutzen, weil es ja eh von alleine passiert. Und in den Situationen, in denen du kurz vor dem Mama Meltdown stehst, vergisst du es und es ist dir nicht mehr dienlich.
Wenn du also die Atmung für dich nutzen willst, dann ist es wichtig es immer und immer wieder in guten Situationen im Alltag zu üben. Dann kannst du es vermeiden, dass du als Mutter mit den Nerven am Ende bist. Wie du die Atmung genauer und mit welchen gezielten Techniken üben kannst, habe ich dir hier in dieser Podcastfolge „Atemtechniken“ erzählt.
Wie geht es weiter?
Ich hoffe, ich konnte dich mit diesen Informationen und Tipps unterstützen. Für alles weitere stehe ich dir gerne in meinem unverbindlichen und kostenfreie Glücksgespräch zur Verfügung. Lass uns gemeinsam schauen, wie du dir selbst wieder Zeit für dich und deine Bedürfnisse verschaffst. Ich biete dir einen Raum, an dem du deine Verantwortung abgeben und Kraft schöpfen kannst.
Das entscheidende ist, dass du herausfindest was zu dir passt! Mein Credo ist und bleibt: Innehalten statt Aushalten. Finde deinen Weg, der dich als Frau und Mama glücklich macht. Viele Ideen zum Innehalten entdeckst du in der Mama Oase App – jetzt kostenfrei in deinem Apple App Store. und Google Play Store. Lade sie dir am Besten sofort herunter.
Shownotes:
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